Donnerstag Abends auf der Bank unserer Terasse, a gschmeidige Brotzeit im Bauch, 1/4 Erdinger Alkoholfrei noch vor mir: da sieht die Welt rosig aus. Und so windet sich von ganz hinten aus dem Gedankenstüberl eine Idee nach vorn – “Vielleicht schlägt ja die Superkompensation nach dem PeakBreak schon zu und ich könnt an dem Wochenende sauba oan nauszündn.” Am Sonntag ist der Tannheimer Radmarathon. Relativ nah und mit Flexenpass, Arlberg, Hahntennjoch und dem abschliessenden Gaichtpass (230km und knapp 3.000) schon eine Hausnummer. Ich melde die Idee des Gendanken bei der Regierung an und bekomme wider Erwarten ein “Grün”. Soll ich mich darüber freuen? So nimmt das Wochenende seinen Lauf.
Erst steht aber am Freitag das LaBrassbandas Konzert in Benebeiern an.
Und weil der Kleine vor zwei Jahren schon mit dabei war, ist er es auch heuer wieder. Und weil er damals nichts sah, saß er auf meinen Schultern. So auch heuer wieder. Damals war er noch ein Leichtgewicht. So auch heuer – nein leider nicht. Gut, er ist kein Brummer, aber 2h freie Kniebeugen mit 30kg Lebendgewicht auf den Schultern ist mal was anderes. Und weil das allein nicht reicht, steh ich barfuß auf dem Kiesboden. Denn weil Du ein bisserl ein Outfit für ein LaBrassBanda Konzert brauchst, habe ich meine Haferlschuh an. Besser: hatte. Weil ich mir nämlich dachte: barfuß in die Schuh geht, mach ich daheim auch immer. Geht aber nicht, wenn Du nochmal zehn Minuten bei der Mordsschwüle zum Auto läufst, weil Du den Foto vergessen hast. Denn dann hast Du einen Riesenplatschari von Wasserblase an der Ferse. Die geht natürlich gleich auf und die Haut weg und alles rot und Aua. Deshalb Schuhe aus. Und komm mir jetzt bloß nicht mit Fußreflexzonen Massage 😉 Trotzdem war das konzert ein Hit und neben “5/8 in Ehren” überraschte “Lenze und de Buam” als Vorband.
So. Samstag in der Früh das erste mal wieder gerollt und etwas angezupft. Schaut gar nicht schlecht aus. Ab 11:00 Dann Geburtstagsbrunch und nachmittags auf 9 Wilde Kerle und eine nicht weniger wilde Dame in einem kleinen Hallenbad bei Lorenz’ Geburtstagsfeier aufgepasst. Da dröhnt der Schädel. Anschliessend packen, Pasta und um 22:00 in Tannheim. Rainer und Michi haben meine Startnummer geholt, ein kleiner Ratsch am Bus und ab in den Schlafsack. 4:00 Wecker, 6:00 Start
Der Rest ist dann schnell erzählt:
Bis zum Flexenpass und Arlberg läuft es super. Ich trinke, esse und habe nicht das Gefühl zu überziehen. Rainer und ich ziehen zusammn rauf und holen einige Gruppen ein. Alles fühlt sich wie beim PeakBreak an. Auch die kurze Steigung hinauf zur Labe in Imst geht noch, den Umständen bereits einige Kilometer und Höhenmeter gefahren zu sein entsprechend, gut.
Und dann Hahntennjoch. Holleriti. Unten ist bei mir der Ofen aus, rainer fährt sein Tempo. Mehr gibt es auch nicht zu berichten. Flimmern vor den Augen, Null Leistung, zweimal stehen bleiben, oben an der Labe kaum etwas essen können, eher das Gegenteil. Runterrollern ins Lechtal, von einer Gruppe zum Gaichtpass ziehen lassen und dort war dann wieder Druck für ein leidliches GA2 Tempo da. Typischer Hungerast und evtl. doch etwas überzogen. Das muss ich mir noch in den SRM Daten ansehen. Das Programm der beiden Tage zuvor?
Wie auch immer. Rainer fuhr in deutlich unter 7h über die Runde und Michi kam kurz nach mir noch in unter 8h durch. Das wurde bei einer Erdinger Kaltschale etwas gefeiert.
Der Plattenteufel erwischte nachmittags dieses Mal den Michi: Beim Heimfahren touchierte er mit einem Reifen seines Busses einen Randstein unglücklich. Pfffffffffffff. Reifen leer. Mir hätte nichts passieren dürfen. Nach dem Platten letzter Woche war der Ersatzreifen noch nicht geliefert und ich ohne selbigen unterwegs…
Ein “Merci” an Rainer für die Tannheimer Buidln 🙂