… und das nicht nur, weil Albstadt in der Schwäbischen Alb liegt. Der erste Tag lief gut, den zweiten schlecht und zuletzt wieder gut. Das macht mehr gute als schlechte Tage und so bin ich zufrieden mit dem ersten Rennwochenende der Saison.
Tief im Westen, wo der Himmel… schon schwarz von großen Gewitterwolken ist, liegt Albstadt. Das schaut für den ersten Tag nach einer wilden Rutschpartie auf schlechtem Asphalt aus.
Doch wenn Engel reisen löst die Sonne den Regen wenige km vor Albstadt ab und die Strecke ist trocken. Die Teilnehmer sind für das erste Rennen in vier Gruppen mit je zwei verschiedenen Altersklassen aufgeteilt. Zehn mal fahren wir die teilweise sehr verwinkelte 1,4km Runde und springen dabei über den geflickten Asphalt durch die Kurven – ist schon interessant wie es die Räder immer wieder versetzt. Obwohl ich mit der rechten Hand den lenker nicht festhalten kann, komme ich schnell durch die Kurven. Ganz so wild ist es scheinbar doch nicht.
Die Hetzerei liegt mir und ich weiss vom letzten Jahr, was mich erwartet. Immer schön versteckt, mogel ich mich 300m vor dem Ziel in einer Links-rechts Kombination auf Position drei des Feldes, vor mir nur Senioren2 Fahrer. Zwei U23 Fahrer waren am Anfang gleich ausgerissen – die sind für uns “alten Säcke” aber uninteressant. Wir ziehen den Sprint an, können uns noch leicht absetzen und für mich bleibt es beim 3. Platz der Senioren2. Auf der holprigen Zielgerade kann ich mit der lahmen rechten Hand im Sprint doch nicht 110% reinhalten.
2. Etappe: Pfeffingen
Viermal, etwa 800m geht es die Alb hinauf. Am Start verrät mir Andreas, dass Zdenek und Werner von Anfang an attackieren wollen. Werner hat gestern 29sec verloren und will das als starker Bergfahrer aufholen. Zdenek trägt gelb. Gesagt getan. Es geht schnell los – für mich knapp unterhalb des Anstiegs zu schnell ich falle in die zweite Gruppe zurück.
In der nächsten Runde läuft es noch gut im Anstieg, aber dann holt mich die erste Runde ein: Langsam falle ich cm für cm im dritten Anstieg aus der Gruppe. Aus dem Sattel gehen, rauf schalten, runter schalten, nichts hilft. Ein, zwei, fünf, zehn Meter. Wieder oben auf der Alb reihe ich mich in die dritte Gruppe ein.
Hier treffe ich meine Vereinskollegen Andreas und David wieder. Aber es hilft alles nichts: in der letzten Runde muss ich auch sie ziehen lassen, fahre allein hinauf und kann mich nun an die fünfte Gruppe mit Michael Rettich vom RSV Seerose und Armin Praml vom Soli Dachau hängen. Mit ihnen erreiche ich das Ziel. Kälteschübe, Husten, Gänsehaut: irgendwas stimmt nicht. Und beim Ausfahren sagt Lorenz: “Papa, ich lass Dir Vorsprung. Ich hol Dich eh wieder ein!”. Samma scho so weit 😉
3. Etappe Tailfingen
Wieder schneller Stadtkurs. Am Freitag hatte mich Christan Meyer, Tandem Pilot im Behindi-Sport, angerufen, ob wir Concordianer mit seinen Leuten des Velo-Teams Landshut zusammen in der Teamwertung fahren wollen. Bei ihnen sei ein Fahrer krank, sie somit nur noch zu zweit. Kein problem, so fahren wir für Landshut. Tja, und seit gestern hat Tomasz aus “unserem” Team das Gelbe Trikot, Christian ist Führender der Senioren1, in der Teamwertung liegen wir auf Platz drei hinter den Seerose Fahrern. Passt.
Tomasz kontert souverän die unaufhörlichen Attacken von Werner und Zdenek. Werner ist zeitgleich mit Tomasz und gibt alles, um ihm das Gelbe abzujagen. Hier steht, wie er das versucht.
Die kurzen Antritte verkrafte ich besser als den ersten schnellen Anstieg gestern und fahre immer unter den ersten 15 m. Im Sprint habe ich leider etwas Pech. Etwa auf 7 Position gelegen lassen ein paar Fahrer vor mir schon 75m vor dem Ziel die Beine hängen. So rolle ich gemütlich über die Linie.
Es bleibt der 3. Platz in der Teamwertung, Andreas wird 3. bei den U23, Werner 1. in der Elite und Gesamt 2., Tomasz Gesamtführender. Christian hat in der letzten Etappe leider einen Platten. Vor allem hat es aber wieder mächtig Spaß gemacht und nächstes Jahr gehts dann auch am 2. Tag besser.